Die LABfactory : LABORWERKSTATT im Büro für Weltausstellung - ist ein transdisziplinäres Kunst und Wissenschaftslabor, eine Entwicklungsstätte für zeitadäquate Formen und Formate künstlerischen Ausdrucks und Inhaltskommunikation an der Schnittstelle von Medien, Kunst, Theater, Performance, Tanz und Musik.
Die Theater-Labor-Werkstatt ist ein Entwicklungsforum für zeitadäquate künstlerische Kommunikationsräume, die vielfältige transdisziplinäre, theatrale Formen der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen kann.
Das zentrale Interesse ist also nicht vordergründig ein formales, das der transdisziplinären Verbindung von medialen, musikalischen und darstellerischen Ausdrucksformen in Performance, sondern vor Allem ein inhaltliches, das eines offenen transdisziplinären Kommunikationsraums.
Theater wie Kunst, ist eine Möglichkeit Prototypen zeitgenössischen Lebens herzustellen, als kommunikativen Raum, der die Sphäre für eine vielfache Verflechtung von Aktivitäten der direkten Kommunikation, ein Forum der freien Meinungsäusserung und sinnlichen Wahrnehmbarkeiten bietet und herstellt.
In diesem Zusammenhang möchte ich meine, oft und gerne missverstandene, Meinung wiederholen die dem direkten Kommunikationsweg – von Mensch zu Mensch – nicht nur den Vorzug gibt, sondern auch die Kraft einräumt sich gegenwärtigen Ideologiebestimmten totalitären Strömungen entgegenzustellen.
Politisch heißt das, dass vielfache Teilöffentlichkeiten sich gegen das tendenziell totalitäre Massenmedium, allen voran das Fernsehen behaupten muss. Das betrifft selbstredend gerade die Medien. Das Entscheidende ist die Betrachtungsweise.
Ich erinnere daran dass Bertold Brecht zum aufkommenden Rundfunk einen Kommunikationsapparat, der durch die Möglichkeit der Verbindung Jedes Mit Jedem Diversität beschleunigen müsse, assoziierte. Wir wissen dass das Gegenteil der Fall war und der Rundfunk zu einem der wichtigsten Instrumente der Massenlenkung, nicht nur im „dritten Reich“, wurde.
Der Kommunikationsfaktor ist also der entscheidende Punkt in der Qualität jeder öffentlichen Handlung.
Hier setzt auch auf der inhaltlichen Ebene die praktische Umsetzung der künstlerischen Arbeiten des/mit dem nomad.theatre in den Projekten als auch der mit der LABfactory geschaffene Kommunikationsraum an.
Es ist evident dass die serielle Produktion von Stücken und deren Vorführung in als Theater bezeichneten Räumlichkeiten schwindendem Interesse ausgesetzt ist.
Die diskursive Impulskraft, Andockmöglichkeiten für weiterentwickelnde künstlerische und inhaltliche Prozesse auf unterschiedlichen Niveaus sind hier die zentralen Kriterien für Projekte.
Entscheidend ist, dass die LABfactory nicht primär als der konkrete vorliegende Raum, sondern als ideeller Raum, als Konzeptraum der, im Sinne des nomadischen, an beliebeigen Orten untergebracht werden kann, gedacht ist. Die derzeitigen Räumlichkeiten entsprechen den gegenwärtigen Anforderungen, könnten aber jederzeit gewechselt werden.
Dementsprechend ist die Werkstatt als Netzknoten zu sehen der nicht nur den Raum sondern vor allem Impulse für verschiedenartigste Konstellationen der Zusammenarbeit bietet.
Entscheidend ist das Grundkonzept der Prozessorientierung an inhaltlichen Forschungsfeldern, im Gegensatz zur Erzeugung von Einzelprodukten für einen Kunstmarkt.
Es geht um das Wagnis substanziell anders und zeitgenössisch zu arbeiten ohne sich um einzelne Modeströmungen und „Hypemechanismen“ im Einzelnen zu kümmern.
Thomas J. Jelinek
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