Die interaktive Installation thematisiert die schon offensichtlich gewordenen Weichspüleffekte von künstlich personalisierten Kommunikationssystemen, Werbestrategien, Medien und populistischer Politik, die sich gerade in Europa aber auch weltweit steigenden Zulaufs erfreut.
All diese Prozesse lassen sich als "Informationsentropie" definieren und werden im Gehirnwaschsalon individuell aufbereitet, offen gelegt.
Mit der Wahl des Ortes - dem Matteottihof, der nach dem sozialistischen Antifaschisten Giacomo Matteotti benannt ist, der von Anhängern des faschistischen Mussolini-Regimes 1924 in Italien ermordet wurde (was historisch als Beginn der Diktatur Mussolinis angesehen wird) ist der geschichtliche Kontext zur Gegenwart erschlossen. Vor nicht einmal hundert Jahren waren gehirnmanipulative Methoden im Zuge "medizinischer Experimente" auch in Wien unter der nazionalsozialistischen Diktatur üblich.
Das Gedächtnis scheint aber weitgehend gelöscht zu sein, vor allem in einschlägigen politischen Kreisen.
Dass restriktive Manipulation des Denkapparates aber nicht erst in menschenverachtenden Versuchsanordnungen stattfindet, zeigt sich in diesem Ensemble der interaktiven Ausstellung - entwickelt vom Art&Science LABor zur Erkundung der Entropieprozesse unserer Gegenwart, in der künstlerisch-diskursiven Leitung von Thomas J. Jelinek.
An verschiedenen Installationen werden die Strategien der Manipulation demonstriert und persönlich erfahrbar gemacht.
Es ist die Aufgabe der Kunst, die unsichtbaren Mechanismen zur Diskussion zu stellen. Das findet im "Gehirnwaschsalon ENTROPY" - im Matteottihof, im 5. Bezirk in Wien statt.
Sie sind herzlichst eingeladen, sich in den Diskursprozess über die Informationsgleichschaltung und Manipulation einzuschreiben und das Projekt zu besuchen.
Thomas J. Jelinek
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Gehrinwaschsalon ENTROPY(c)Erli Guenzweil
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